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Von der eigenen Gewerkschaft verraten und verkauft - 1. Akt

Ein Tarifvertrag der diskriminiert und gegen das Gesetz verstößt

Zuerst hat unsere Gewerkschaft 2007 bei den Ausstiegsverhandlungen tief geschlafen, als die ungerechten Bedingungen festgezurrt wurden, bei denen nur noch das Alter als soziales Kriterium zählt (Betriebszugehörigkeit, Unterhaltspflichten oder bestehende Schwerbehinderungen sind ausgehebelt). Für uns ganz klar eine Diskriminierung! Es kommt aber noch schlimmer! 2012 hat diese angebliche Arbeitnehmervertretung dann zusammen mit der RAG einen Tarifvertrag ausgeheckt, in dem es zu unserer Pflicht gemacht werden sollte, uns selbst "wegzukündigen". Wenn zwei Stellenangebote, mit einer einfachen Entfernung von bis zu 150 km zum neuen Arbeitsplatz, nicht angenommen würden, dürfe uns die RAG kündigen. Und es sollte so zu unserer Pflicht gemacht werden, uns zu bewerben und schnellstmöglich das Unternehmen zu verlassen. Wer dabei nicht ordentlich mitmacht, dem darf dann eben gekündigt werden! All diese Regelungen galten natürlich nur für den Teil der Mitarbeiter, der das falsche Geburtsjahr hat. Gegen diesen Tarifvertrag haben wir geklagt und gewonnen. Die Diskriminierungsklagen wurden aus für uns unverständlichen, rechtsverdreherischen Gründen abgelehnt. Gegen die IGBCE klagen - geht lt. unserem Rechtsanwalt in dem Fall nicht.

Den Tarifvertrag gibt es seit 2015 nicht mehr, aber die IGBCE schrieb uns danach: "Zwar wurde der Tarifvertrag (...) vom Bundesarbeitsgericht für nichtig erklärt, dennoch (...) Diesen Weg wird das Unternehmen RAG mit der Mitbestimmung weitergehen." Das heißt wohl im Klartext: der Tarifvertrag verstößt zwar gegen das Gesetz und wurde zurück gezogen, das ist RAG und IGBCE aber egal, sie machen so weiter wie darin beschrieben!